|
|
|
|
|
|
| |
|
|
| |
|
|
| 1800 |
|
Mit Beginn des 19. J. lösten Freihandel
und informeller Kolonialismus den Sklavenhandel langsam in Togo
ab. Um Mitte des 19. Jahrhunderts kamen die ersten deutschen
Missionare, wenig später die ersten deutschen Kaufleute,
die durch Faktoreien und Kontoren ihre Präsenz an der Küste
verstärkten. |
| |
|
|
| 1884 |
|
Nach einem umstrittenen Abkommen zwischen dem Reichskonsul
Dr. Gustav NACHTIGAL und dem Regionalkönig
MLAPA III. von Togo wurde am 05.07.1884 ein Vertrag unterzeichnet
und das Land zum ersten Mal als "Deutsches Reichsschutzgebiet"
(Euphemismus für Kolonie) bezeichnet.
Das im Stil eines Handelsvertrages formulierte Papier betonte
die "Übereinstimmung der unterzeichnenden Parteien"
und ließ wenigstens im Wortlaut die politische Souveränität
unangetastet. Nur beiläufig wurde allerdings erwähnt,
daß "bei Gefährdung für den Handel, das
Deutsche Reich Schutz gewähren würde".
Das damalige Land Togo deckte zuerst 40.000 qkm. Durch militärische
Feldzüge wurde diese Fläche auf ca. 87.000 qkm vergrößert,
wo eine Bevölkerung von ca. 0.7. Mio Menschen lebte.
(heute 2002: ca. 5 Mio. auf 56.000 qkm). Sowohl bei der Ausweitung
des Geltungsgebietes dieses Vertrages als auch bei deren praktischer
Erschließung stießen die Deutschen auf Widerstand,
der mit Härte bekämpft wurde.
|
| |
|
|
| 1895 |
|
Wiederholte Aufstände der Togoer gegen die
Kolonialordnung wurden brutal und meistens blutig niedergeschlagen.
Dies führte zur Auswanderung vieler Togoer in die benachbarten
britischen und französischen Kolonien Gold Coast und Dahomey. |
| |
|
|
| 1897 |
|
Nach zunächst Bagida, später
Sebe (auch als Sebewi bekannt = Klein Sebe) wurde
die Hafenstadt Lomé zum Hauptverwaltungssitz und
somit faktisch zur Hauptstadt Togos. Lomé wurde Jahrhunderte
zuvor durch den Jäger Djitri (Dzitri in der Ewe-Sprache)
gegründet, der sich in seiner Jägerhütte in
den "Zahnputzpflanzen" Alomé (Alo-Plantagen)
niederließ. Er soll aus dem Osten gekommen sein und
gründete die erste Siedlung im heutigen Ort Bè. |
| |
|
|
| 1914 |
|
Am Anfang des 1. Weltkrieges marschierte eine
franco-britische Alliiertentruppe aus Dahomey (heute: Bénin)
und Gold Coast (heute: Ghana) ein, beendete die deutsche Kolonialära
in Togo und besetzte das Land. |
| |
|
|
| 1919 |
|
Als unmittelbare Folge der Reparaturansprüche
der Alliierten gegenüber Deutschland wurden deutsche Kolonien
beschlagnahmt, darunter auch Togo. Im Versailler Vertrag
teilten Frankreich (2/3) und Großbritannien (1/3) Togo
als Besatzungsgebiete unter sich auf. |
| |
|
|
| 1922 |
|
Der Völkerbund (Société
des Nations) erkannte nachträglich Frankreich und Großbritannien
als Verwaltungsmandate für die besetzten Gebiete
an, mit den ausdrücklichen Auflagen zu, die Gebiete auf
ihre Selbstbestimmung vorzubereiten. Juristisch war Togo ein
Treuhandgebiet der Société des Nations
. In der Praxis unterschied sich dieses Verwaltungsmandat jedoch
kaum von der Kolonialordnung in den benachbarten Kolonien. |
| |
|
|
| 1926 |
|
Marktfrauen protestierten gegen die Einführung
von Kopfsteuern durch die französische Mandatsverwaltung
als Ausdruck der grundsätzlichen Ablehnung der faktischen
Kolonialordnung gepaart mit einer Teilung des Landes. Nationalistische
Untergrundstrukturen der Togoer begannen sich zu organisieren.
Die Mandatsverwaltung begünstigte die Bildung von Gegenorganisationen,
die Frankreich gut gesonnen waren und bekämpfte zugleich
Gedanken von Unabhängigkeit teils mit Gewalt, teils mit
einer maßgeschneiderten Gesetzgebung. |
| |
|
|
| 1946 |
|
Nach dem 2. Weltkrieg wurde das gesamte Togoland
unter Mandat der UNO gestellt. Nach anhaltenden Protesten im
Lande gegen die Kolonialordnung wurden die Mandatsmächte
Frankreich und Großbritannien erneut von der UNO aufgefordert,
Wahlen zur Selbstbestimmung der Einwohner Togos vorzubereiten. |
| |
|
|
| 1956 |
|
Als diese UN-Beschlüsse nicht planmäßig in
die Tat umgesetzt wurden, brachen wiederholte Proteste politischer
Parteien und von Frauenbewegungen aus. Monate zuvor erließ
Frankreich ein Rahmengesetz (Loi-cadre vom 23.06.1956) das
französischen Überseeterritorien einen Autonomiestatus
zubilligte. Auf der Grundlage dieses Rahmengesetzes wurde
in Togo - das eigentlich ein UNO-Mandatsgebiet war - ein Territorialparlament
ernannt. Ohne Wahlen abgehalten zu haben, wurden Nicolas
GRUNITZKY zum Regierungschef, Robert AJAVON zum
Parlamentspräsident und Antoine MEATCHI zum Vize-Parlamentspräsiden
von Frankreichs Gnaden ernannt.
Gleichzeitig wurde ein Territorialparlament willkürlich
von Frankreich eingesetzt, das zur Hälfte je mit "Abgeordneten
aus dem Norden und dem Süden des Landes besetzt worden
war. In einem solchen Parlament polarisierten sich schnell
politische Debatten zu ethnischen.
Im französischen verwalteten Gebiet wurden Bestrebungen
für die Unabhängigkeit noch immer mit Härte
und Gesetzgebung bekämpft, während im britisch verwalteten
Besatzungsgebiet (Transvolta Region oder Britisch Togoland)
eine Volksbefragung 1956 baldige Unabhängigkeit für
das nächste Jahr in Aussicht stellte.
|
| |
|
|
| 1957 |
|
Nach einem Referendum wurde die Transvolta-Region
durch die britische Kolonialverwaltung in die Goldküste
(heute: Ghana) eingegliedert. Dieser "Anschluß des
britischen Togoland" bewirkte eine Zuspitzung der Unabhängigkeitsbestrebungen
im französisch verwalteten Gebiet, wo es nun galt "mit
allen Mitteln" das zu retten, was noch zu retten war.
Die politischen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern
der Unabhängigkeitsbewegung und den Frankreich-nahen politischen
Kreisen radikalisierten sich. Diese Umstände und die Durchführung
des Referendums im britischen Gebiet waren sehr umstritten und
sorgten auch nach der Unabhängigkeit für Spannungen
zwischen den Regierungen von Ghana und Togo. |
| |
|
|
| 1958 |
|
Volksbefragung im französischen Togoland.
Nach dem Wahlsieg der Nationalisten unter Augustino de SOUZA
und Sylvanus Epiphanio OLYMPIO, wurde der letztere mit
der Bildung der ersten Nationalregierung beauftragt. |
| |
|
|
| 27. 04.60 |
|
Togo erlangte die nationale Souveränität
und wurde eine blockfreie Republik mit pluralistischer Übergangsverfassung
aus dem Jahr 1958 und ohne Armee. Staatspräsident war Sylvanus
Epiphanio OLYMPIO. Vizepräsident wurde: Antoine
MEATCHI. |
| |
|
|
|
|
|
Zur Ehre des togoischen Volkes:
Togoisches Volk!
Durch Deinen Glauben,
Deinen Mut und Deine Opferbereitschaft
Ist die togoische Nation geboren.
|
| Memorial zur
Unabhängigkeit Togos mit der Inschrift |
|
|
| |
|
|
